Im Jahre 1866 fasste der Bürgerausschuss den Beschluss, das für Friedingen die Beschaffung einer Hand- oder Tragfeuerspritze notwendig wäre. Diese lehnten die Mitglieder aber mit der Begründung ab, da der Bürger Franz Schmutz von der Riedmühle eine Tragfeuerspritze besäße, und diese im Falle eines Brandes zu Verfügung stellen würde. In den Folgejahren wurden dann doch Spritzen angeschafft. Bei einer Feuerschau im Jahre 1878 war folgende Ausrüstung vorhanden:
Durch den Bau der Wasserleitung im Jahre 1906 befand die Gemeine die Feuerspritze für überflüssig. 1925 verlangte das Badische Bezirksamt Konstanz eine Stellungnahme, weshalb die Spritzenremise im Rathaus in einen kleineren Raum verlegt wurde und wann, an wen, zu welchem Preis und warum die alte Feuerspritze verkauft wurde. Des Weiteren erhielt Friedingen die Auflage, eine vierrädrige Saug- und Druckspritze anzuschaffen und eine neue Spritzenremise zu bauen. Der Bau erfolgte 1926, die Anschaffung einer Feuerspritze erfolgte jedoch erst 1930. Sie musste jedoch nur ein einziges Mal im Jahre 1940 bei der Überflutung des Kelhof-Kellers aufgrund der Schneeschmelze eingesetzt werden.
1937 verfügte das Badische Bezirksamt, dass in allen Gemeinden mit mehr als 500 Einwohnern freiwillige Feuerwehren gegründet werden sollten. In Friedingen bestand die erste Wehr aus 35 Männern, von denen im Zweiten Weltkrieg aber 31 zur den Fronten abgezogen wurden. Nach Ende des Krieges wurde das Feuerwehrdepot von der französischen Besatzung bis Februar 1946 genutzt. Außer zwei Leitern, dem Schlauchwagen und einer Handvoll Schläuche war danach von der Ausrüstung nicht mehr viel vorhanden. Aufgrund der entnazifizierung und den Regulatoren der Besatzung, wurde die Feuerwehr 1947 auf 8 Mann reduziert.
Erst Ende 1950 wurde die Feuerwehr Friedingen wieder auf 28 Mann verstärkt und vier Jahre später eine Tragkraftfeuerspritze TSA 8 angeschafft. 1957 erhielt das Rathausdach eine elektrische Alarmsirene. Mit der Eingemeindung nach Singen am Hohentwiel wurde die Feuerwehr eine städtische Einrichtung und in die Freiwillige Feuerwehr Singen als Abteilung Friedingen integriert.
Die Wettkampfgruppe der Friedinger Feuerwehr im Jahre 1978 anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr in Volkertshausen: Leo Mayer, Albert Bechler, Manfred Neidhard, Lothar Riederer, Reinhold Neidhard, Wolfgang Kornmayer, Wolfgang Bechler, Wolfgang Gramlich, Peter Nägele | Video: Wolfgang Gramlich
In den Jahren 1989 bis 1991 wurde das Feuerwehrdepot in Eigenleistung von 4500 Arbeitsstunden ausgebaut. 1995 fand der Kreisfeuerwehrtag in Friedingen statt. 2005 konnte man ein neues Löschfahrzeug, ein MAN TSF-W, sowie im Jahre 2013 eine neue Tragkraftspritze und einen neuen Mannschafttransportwagen in Empfang nehmen.
Freiwillige Feuerwehr Singen, Abt. Friedingen
Hausenerstr. 5
78224 Singen – Friedingen
Abteilungskommandant:
Daniel Guenin
daniel.guenin @ feuerwehr-friedingen.de
Literaturnachweise
Neuere Geschichte von Friedingen
(19. u. 20. Jahrhundert)
von Alfred Hubenschmid, erschienen 1986
Hier Florian Singen
MarkOrPlan Verlag, erschienen 2016
Hinweis
Diese Internetseite ist ein privates Projekt und kein offizieller Auftritt des Singener Stadtteils Friedingen. Insofern nicht anders angegeben, sind alle Bilder und Filme Eigentum von Alexander Gramlich und sind urheberrechtlich geschützt.